Rainer Litten

Rainer Litten, geboren am 30.09.1909 in Königsberg, war der jüngste Sohn von Fritz und Irmgard Litten.
 Nach dem Abitur am humanistischen Friedrichskollegium in Königsberg studierte er
 in Berlin Germanistik und Kunstgeschichte und nahm Schauspielunterricht bei Ilka Grüning.

1929 führt ihn sein erstes Engagement nach Zwickau, von dort ein Jahr später bereits an das Schauspielhaus in Leipzig.
 Dort traf er auf Albert Bassermann, der ihn sehr schätzte und schon bald weiter nach Berlin ans Stresemann Theater vermittelte.

In Alsbergs „Konflikt“ spielte er an der Seite von Tilla Durieux und Bassermann die Hauptrolle und erregte damit große Aufmerksamkeit.
 Hans Albers, der während der Premiere im Publikum saß, sorgte dafür dass die UFA Rainer Litten unter Vertrag nahm.


Ab jetzt begann eine steile Karriere, die aber genau so jäh wieder ein Ende fand. 
Als Bruder des Rechtsanwalts Hans Litten wurde er von sämtlichen Besetzungslisten gestrichen. Aus Filmen, aus denen man ihn nicht mehr herausschneiden konnte, wurde sein Name ersetzt. Kein Intendant hätte es mehr gewagt ihn zu engagieren.
 Rainers Situation wird zunehmend unerträglich, so dass er im Sommer 1934 Deutschland fluchtartig verließ.
 Die weiteren Stationen waren: Deutsches Theater in Prag, Paris, Algerien und immer wieder Paris.

Als der Krieg ausbricht, zieht Rainer Litten in die Schweiz. Luzern wird seine neue Heimat.


Dort trifft er auf die Liebe seines Lebens: Die junge Schauspielerin Hannelore Eisenbart ist wie er aus Deutschland geflüchtet.
 Staatenlos, wie sie beide sind, können sie erst nach der Geburt ihrer ersten Tochter Claudia im Jahr 1943 heiraten.
 Ein zweites Mädchen, Patricia, kommt 1954 auf die Welt.
 1959 erfolgt ein Umzug nach Zürich.


Am Theater am Zentral führte Rainer zunehmend Regie und übernahm die Leitung. 


Sein zunehmend angeschlagener Gesundheitszustand aber auch seine Affinität zur französischen Sprache lassen ihn danach zu einem Spezialisten der französischen Theaterlandschaft avancieren. Er wird zu einem von Kollegen sehr geschätzten Kritiker mit dem Schwerpunkt „Französisches Theater“. Es folgen zahlreiche Interviews, Gespräche mit Fernado Arrabal, Eugèn Jonesco, André Malraux, Jean Vilard, Jean Louis Barrault, Madeleine Renaud, Marguerite Duras und viele andere. Rainer Littens Radio Sendung „Theater Heute“ findet große Beachtung und wird zu einer wichtigen Plattform für zeitgenössisches Theater.

Rainer Litten starb am 31. März 1972 in Zürich.

 


Irmgard und Rainer Litten in Berlin
Irmgard und Rainer Litten in Berlin
Mit Tilla Durieux
Mit Tilla Durieux
Interview mit Jean-Louis Barrault
Interview mit Jean-Louis Barrault
Rainer Litten und Therese Giehse
Rainer Litten und Therese Giehse

Rainer im Interview mit Maurice Béjart
Rainer im Interview mit Maurice Béjart